Stift

Bassum

Die Geschichte des Stiftes Bassum

Im Jahre 858 gab die Edeldame Liutgart ihr väterliches Erbe und gründete das Stift damit die adligen Familien des Landes die Möglichkeit hatten, ihren Töchtern eine christliche Erziehung zu geben.

Geweiht wurde das Stift vom heiligen Ansgar Erzbischof von Hamburg und Bremen (831-865).

< Der heilige Ansgar (Wandbild in der Kirche von Skive/DK)

 

Das Stift ist die Urzelle und der Anfang von Bassum, das damals Birsina hieß.

Die Stadt Bassum liegt ca. 25 km südlich von Bremen, am Rand der Wildeshauser Geest.

 

Im Stift, als Institution der mittelalterlichen Adelskirche, lebten Kanonissen, also Stiftsdamen im Sinne der Aachner Kanonissenregel von 816. Anders als im Kloster war ihnen Privatbesitz erlaubt und sie konnten das Stift wieder verlassen. Ein Armutsgelübde mussten sie nicht ablegen. Ihre Hauptaufgabe war das feierliche Gotteslob, die Fürbitte für die Verstorbenen und die Armenfürsorge.

Eine Urkunde aus dem Jahre 1207 bestätigt die Gründung eines Krankenhauses.

Schutzpatron St. Mauritius (Zeichnung: Lothar Liesmann) >

 

Die älteste Urkunde ist von Kaiser Otto I. im Jahr 937 ausgestellt und uns nur in Kopie erhalten.

Sämtliche Versuche im Mittelalter, die Kanonissen einzukleiden, d.h. zu Nonnen zu machen, blieben erfolglos.

 

Amt Freudenberg - Conrad Buno, 1651 (Merian)

 

Die Reformation wurde 1541 durch Graf Jobst I. v. Hoya nach dem Tod der letzten katholischen Äbtissin, Anna Freese, eingeführt. Seine Tochter, Margarethe III. v. Hoya, war von 1541 bis 1549 die erste evangelische Äbtissin im Stift Bassum. Ihr folgte im Amt der Äbtissin ihre Schwester, Anna von Hoya (1545-85), deren Sarkophag (Hochgrab) im südlichen Querschiff der Stiftskirche aufgestellt ist.

Der Lutherschüler Adrian Buxschott (1493-1561) verfasste 1544 eine evangelische Klosterordnung. Chorgebet und regelmäßiger Gottesdienst blieben weiter Mittelpunkt des geistlichen Lebens. Erst im 18. Jahrhundert wurde das hergebrachte Stundengebet eingestellt.

Mit dem Aussterben der Grafen v. Hoya fiel 1582 das Stift Bassum an das Welfenhaus in Hannover. 1629/30 versuchte Fürstbischof Franz Wilhelm von Osnabrück vergeblich, das Stift dem Katholizismus zurückzugewinnen.

 

Zur Zeit Napoleons wurde das Stift aufgehoben, nach 1813 aber wieder restituiert. Es erhielt 1842 den Charakter einer selbständigen Stiftung, an deren Spitze nach wie vor die vom Kapitel frei gewählte Äbtissin steht. Zum Kapitel gehören heute die Äbtissin, die Dechantin und neun weiteren Kapitularinnen (Stiftsdamen). Daneben gibt es den juristischen Kanonikus, den theologischen Kanonikus h.c. und den landwirtschaftlichen Kanonikus h.c., die die Äbtissin beraten.

In Europa gilt das Stift Bassum als das älteste noch bestehende Kanonissenstift.

 

Stiftsabtei und Kirche "St. Mauritius & St. Viktor" - Nordansicht

 

Äbtissin Isabell v. Kameke

Stift Bassum

Stift 1, 27211 Bassum

 

Telefon: 04241 / 2532

E-Mail: stift.bassum@t-online.de

Impressum | Datenschutzerklärung - Webseitengestaltung: www.defort.de, Bassum